Bridging Crises: Die Erfahrung für später sichern
Die Welt des Gesundheitssystems ist fragmentiert. Und genau so funktionieren seine einzelnen Organisationen, Abteilungen und Berufsgattungen: fragmentiert. Fein säuberlich in verschiedene Kulturen getrennt. Übersichtlich angeordnet. Unwiderruflich eigensinnig. Zum Zähne ausbeissen. Doch zur Zeit ist alles anders.
Glouberman & Mintzberg schrieben 2001 in ihrem wegweisenden Artikel, dass es bei aller Fragmentierung auch integrierende Kräfte gibt. Und eine dieser Kräfte sei die Dringlichkeit der Krise: «Crises do unite these worlds, most obviously in the case of clinical emergencies, where teams respond quickly to save lives.”
Plötzlich arbeiten alle zusammen, plötzlich gehen die Dinge schnell.
Das kann momentan in vielen Gesundheitsorganisationen beobachtet werden. Jetzt geht es darum, schnell Menschenleben zu retten. Und siehe da: Plötzlich arbeiten alle zusammen, plötzlich gehen die Dinge schnell. Was vorher Monate bedurfte, geschieht nun in halben Tagen. Die Berichte davon sind eindrücklich.
Wenn allen klar ist, um was es geht. Wenn allen einleuchtet, dass es dringlich ist. Wenn allen der Sinn der momentanen Aufgabe deutlich vor Augen steht – dann kann und wird kooperiert.
Kann man daraus für nachher lernen? Wie lässt sich diese Erfahrung, ja, dieses Können auf die Zeit nach der Krise transferieren? Wie können wir uns erinnern, und wie die Erinnerung präsent halten? Diesen Fragen beschleichen einen, wenn man den Erzählungen aus den Spitälern und anderen Einrichtungen lauscht.
Wie lässt sich diese Erfahrung auf die Zeit nach der Krise transferieren?
Oder werden Glouberman & Mintzberg rechthaben, wenn sie schreiben: «Once it passes, the usual fragmentation sets in again.» Lasst uns hoffen. Lasst uns lernen. Widerlegen wir die beiden!
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